Who’s afraid von Davide-Christelle-Sanvee
Freitag 06.12. 20:00 - 21:20
Autobiographische Performance u.a. über Kinderspiele, die für nicht mehr lustig sind
Der Titel von Davide-Christelles Performance, die in ihrer Residenz an der Kaserne Basel entstand, ist dem traditionellen Kinderspiel «Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann» entlehnt. Als Davide-Christelle 1999 mit sechs Jahren aus Togo in die Schweiz kam, spielte sie in ihrer ersten Turnstunde genau diesen «Schwarzen Mann». In Who‘s Afraid setzt sie sich kritisch mit ähnlichen Rollenzuschreibungen und Rassismus auseinander, die sie seither in der Schweiz erlebt hat. 2017 sah Davide-Christelle in ihrer Architekturklasse am Sandberg-Institut in Amsterdam dann einen SRF-Dokumentarfilm, der James Baldwin bei seiner Ankunft in Leukerbad zeigte. Der Kurzfilm war eine Offenbarung für Davide-Christelle. In James Baldwin fand sie so einen Seelenverwandten. 2024 ging sie daher zusammen mit Steven Schoch nach Leukerbad – daraus entstand eine Beobachtungsmaschine als Szenografie für die Bühne: Ein Laternenmast, mit Kameras bestückt, dem nichts entgeht - vor allem keine Schwarze Person. Für Davide-Christelle Sanvee bedeutet als Schwarze Person betrachtet zu werden, ununterbrochen sichtbar zu sein: «Und gleichzeitig ist es ein Widerspruch, in der Gesellschaft unsichtbar zu sein. Man ist ein Schandfleck im Land und fühlt sich verloren.» So entstand ein bissig brillantes Drama auf den Spuren von Angela Davis, Toni Morrison, James Baldwin und Frantz Fanon.
Organisator
Kaserne Basel
Ticket
CHF 5.00 pro Schülerin und Schüler, 1 Begleitperson kostenlos